Ein Review von Matthias Schmieder
Ben Stiller spielt Eddie, den 40-jährigen überzeugten Junggesellen, dem gegenüber der hübschen, sexy Lila (Malin Akerman) letztendlich doch die Worte „Ich will“ über die Lippen kommen. Aber schon während der Flitterwochen in Mexiko verwandelt sich die Traumfrau in einen echten Albtraum, und der Kerl, der nie wirklich zum Zug kam, stellt plötzlich fest, dass er einen Frühstart hingelegt hat. |
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Wie schnell man sich an eine neue Technologie gewöhnen kann, wurde dem Rezensenten bei der Betrachtung dieser jüngsten Beziehungskomödie mit Ben Stiller schlagartig bewusst. Während die neuen Medien mit voller HDTV-Auflösung meist hervorragende Bilder mit hoher Schärfe und nahezu unsichtbarer Kompression bieten, fällt der „qualitative Einbruch“, den man beim Betrachten einer DVD bemerkt, umso gravierender ins Gewicht. So ist der anamorphe 2.40:1-Transfer der vorliegenden Disk sicherlich gut gelungen, dennoch fallen dem verwöhnten Auge sofort etliche Ungereimtheiten des Masterings auf. Die Schärfe kann in Totalen durchaus überzeugen und verhilft vielen Details zu knackigen Kanten. Szenen, mit einem hohen Anteil an feinen Strukturen, wirken eher flach und kontrastarm. Verschlimmernd wirken sich zusätzlich die enorm auffälligen Kompressionsartefakte aus, welche sich auf den feinen Strukturen im Hintergrund festsetzten. Blöckchenbildung sowie eine eher hohe Unruhe des Bildes sind die Folge. Die Farbgebung ist solide, wenngleich es etwas an Sättigung mangelt. Lediglich Grüntöne wirken über die gesamte Spielzeit wohl gesättigt und ausgewogen. Insgesamt kann man schon etwas enttäuscht sein, zumal die HD DVD vormacht, wie es sein sollte. Trotz aller Mängel reicht es noch auf sieben Zähler.
7 von 10 Punkten
Die DVD bietet jeweils eine Dolby Digital 5.1-Tonspur in Deutsch, Englisch sowie Türkisch. Qualitativ unterscheiden sich die Track nur minimal. Egal für welche Sprache man sich entscheidet, sowohl die gute Dialogverständlichkeit als auch das ansprechende dynamische Verhalten sind identisch zu den anderssprachigen Pendants. Insgesamt wirkt das Klangfeld des Filmes etwas eingeschränkt. Zwar vernimmt man immer wieder Umgebungsgeräusche und Score-Elemente aus den Rearkanälen, dies reicht jedoch nicht, den Raumklang permanent aufrecht zu erhalten. Das Geschehen spielt sich hauptsächlich auf der Stereo-Front ab. Dort wirkt die Wiedergabe jedoch sehr plastisch und homogen.
6 von 10 Punkten
Erfreulich ist der Umfang des Bonusmaterials. Auf der DVD befindet sich neben dem enorm aufschlussreichen und äußerst amüsanten Audiokommentar der Farelly-Brüder auch die knapp 17 Minuten dauernde Dokumentation „Die Farelly-Brüder in: Eine französische Tradition“, welche sich ausschließlich um das unkonventionelle Regie- und Autorengespann kümmert. Um „Ben & Jerry (Stiller)“ handelt das nächste Feature, welches Vater und Sohn zu Wort kommen lässt und einige interessante Anekdoten bereitstellt. Dass die Farelly-Brüder immer für eine Überraschung gut sind, zeigt sich auch im folgenden Beitrag „Heartbreak Halloween“, welcher Videoaufnahmen aus der spontan veranstalteten Halloween-Party am Set bietet. In die gleiche Kategorie fällt „Eierwerfen“. Hier organisierten die Farelly-Brüder einen Wettbewerb, bei dem es darum ging, rohe Eier über weite Distanzen zu werfen und sie von einem Partner heil wieder fangen zu lassen. Weiterhin bietet die Disk noch ein „Gag Reel“ mit allerlei verpatzten Szenen sowie sechs „Entfernte Szenen“.
5 von 10 Punkten
Technisches Fazit: 6 von 10 Punkten
Die Filme der Farelly-Brüder sind allesamt legendär. Egal ob DUMM UND DÜMMER (1994), VERRÜCKT NACH MARY (1998) oder SCHWER VERLIEBT (2001), allesamt waren sie Kassenschlager und Menschenmagneten. Auch ihr neustes Werk NACH 7 TAGEN AUSGEFLITTERT (2007) konnte beachtliche Erfolge an der Kinokasse verbuchen, doch so gut wie beispielsweise die eben genannten Werke des Regie-Duos ist er bei Weitem nicht. Das Problem liegt weder in der soliden Inszenierung noch bei den gut agierenden Darstellern – vielmehr ist es die Ausrichtung im Genre selbst, die dem Werk zu schaffen macht. Scheinbar konnte man sich dieses Mal nicht entscheiden, ob man eine vergleichsweise eher ernste Beziehungskomödie oder eine gewohnt Slapstick-lastige Persiflage auf eine solche inszenieren wollte. Somit fällt der Film für bekennende Farelly-Fans sicherlich zu zurückhaltend aus, Freunde des anspruchsvollen Zeitvertreibs dürften sich dahingegen an den Teils derben Scherzen stören.
Ein weiteres Manko ist Hauptakteur Ben Stiller selbst. Zwar macht er seine Arbeit gewohnt gut, dennoch stört seine stereotype Charakterwahl über die vergangenen Jahre zusehends. Es scheint fast so, als wäre die von ihm seit Jahren verkörperte Figur des trotteligen Liebeskranken einfach von einem Skript in das andere transferiert worden. Hier wäre mal etwas Abwechslung angesagt!
NACH 7 TAGEN AUSGEFLITTERT (2007) ist sicherlich keine schlechte Komödie und dürfte vor allem im Verleih über lange Zeit für klingelnde Kassen sorgen. Leider ist aber auch festzustellen, dass das Prädikat „Farelly“ über die Jahre definitiv an Attraktivität und Innovationsreichtum eingebüßt hat. Man darf gespannt sein, ob sie es mit ihrem nächsten Film doch noch einmal besser machen. Die technische Umsetzung ist gelungen, wenn das Bild auch mit der gleichzeitig erschienenen HD DVD nicht einmal annähernd mithalten kann. Beim Ton sowie den Extras gibt es nichts zu mäkeln.
Subjektive Filmwertung: 5 von 10 Filme, bei denen man glaubt, sie schon zigmal gesehen zu haben