Ein Review von Louis Anschel
Als der Ingenieur Peter Bowman in dem maroden, südamerikanischen Staat Tecala gekidnappt wird, soll der Entführungsexperte Terry Thorne für die Befreiung des Mannes sorgen. Doch es stellt sich heraus, dass die Versicherung für soche Kidnapping-Fälle aus Kostengründen gekündigt wurde. Thorne tritt sofort von dem Fall zurück. Doch Bowmanns Frau Alice fleht den Spezialisten um Hilfe an. Während Bowman in einem verborgenen Urwaldlager in den Anden gequält wird und die Hoffnung auf eine Befreiung aufgegeben hat, entschließt sich Thorne, auf eigenes Risiko in den Fall einzugreifen. |
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Das Negative gleich vorweg: An vereinzelten Stellen ist ein leichtes Hintergrundrauschen zu bemerken. Sonst ist das Bild gestochen scharf, die Kantenschärfen sind ausgeprägt, so daß auch kleinste Objekte klar dargestellt werden. Nachzieheffekte oder Dropouts sind nicht vorhanden. Die Sättigung ist exzellent, der Kontrast ebenfalls. Das gute Bild unterstützt die hervorragende Kameraarbeit bei den Landschaftsaufnahmen des in Ecuador gedrehten Films.
9 von 10 Punkten
“Lebenszeichen” ist nicht die erste DVD von BMG mit einem guten Ton. Die deutsche und die englische Spur liegen in Dolby Digital 5.1 vor. Wie beim Bild hat man sich auch mit dem Sound größte Mühe gegeben, um den Zuschauer zufrieden zu stellen. Die Dialogverständlichkeit ist hervorragend, was bei diesem teilweise doch recht dialoglastigen Film sehr wichtig ist. Schon während des Vorspanns bekommt man eine Ahnung, was außer dem gesprochenen Wort noch auf einen zukommt, wenn die Baßfrequenzen gefordert werden (Panzer und Hubschrauber). Am Ende des Films dann das lang erwartete Soundfeuerwerk: Der Sturm auf das Camp der Rebellen wird nicht nur actionreich dargestellt, auch die ganze Palette der Lautsprecher bekommt mächtig zu tun. Schüsse, Salven, Explosionen, Helikopter. Alles, was das Herz in Sachen “Action-Sound” begehrt. Viel besser kann es nicht mehr sein.
9 von 10 Punkten
Ein etwa 20minütiges Making Of befindet sich auf der DVD, was allerdings wieder einen recht kommerziellen Charakter hat. Da hat mich die Dokumentation über eine tatsächlich stattgefundene Entführung in Kolumbien mehr interessiert. Leider driftete auch dieser Bericht in eine Art Schulterklopf-Making-Of des Spielfilms ab. Hier habe ich mir weitaus mehr versprochen. Texttafeln und Kurzinterviews mit “Cast & Crew” runden die Sache ab. Ein Audiokommentar von Taylor Hackford befindet sich ebenfalls auf der DVD. Und wer “Im Auftrag des Teufels” kennt, weiß, daß es sich durchaus lohnt, hier einmal reinzuhören.
7 von 10 Punkten
Technisches Fazit: 8 von 10 Punkten
“Lebenszeichen” ist mehr als nur ein gut geschnittener Action-Thriller. Etwa 1 ½ Stunden wird durch die Verhandlungen mit den Rebellen (Crowe und Ryan) und die Schilderungen des Geiselalltags (Morse mußte für die Rolle erheblich abnehmen) Suspense aufgebaut. Als die Verhandlungen schließlich endgültig scheitern, geht Crowe nach Schwarzenegger-Manier ins Rebellen-Camp, um eigenhändig “aufzuräumen”. Nach all der Spannung wohl der einzige dramaturgische Weg, diese wieder abzubauen. Daher wirkt das Ende wie ein Blitzableiter, wie ein befreiender Donnerschlag. Die Liebesgeschichte zwischen Ryan und Crowe ist nur sehr kurz und kaum angedeutet. Eigentlich ist sie völlig überflüssig, denn weder sie noch Crowe ziehen daraus irgendwelche Konsequenzen. Ryan scheint auch überfordert zu sein, denn zum einen gibt die Rolle der tapferen Hausfrau nicht viel her und zum anderen sollte Ryan bei ihren Liebeskomödien bleiben. Crowe jedoch ist wie üblich herausragend. Da er einen Engländer spielt, braucht er (wie im Original zu hören ist) seine australische Herkunft sprachlich nicht zu verleugnen. Er ist völlig anders, wenn man seine Darstellung mit “Gladiator” und “L.A. Confidential” vergleicht. Wirklich einer der vielversprechendsten Schauspieler der neuen Generation…