Ein Review von Christoph Schmidt
In einem Maisfeld geschieht das Unbegreifliche: Kommissar Kurt Wallander muss mitansehen, wie sich ein junges Mädchen vor seinen Augen mit Benzin übergießt und anzündet. Dieser dramatische Selbstmord bildet den Auftakt zu einer nervenzerreißenden Jagd auf einen Serienkiller, der in der Maske eines Indianers tötet. Bald stellt sich heraus: nicht nur der Mörder agiert mit erschreckender Kaltblütigkeit – auch die ermordeten Männer haben entsetzliche Verbrechen begangen. Noch ahnt Wallander nicht, welches Grauen ihn mit der Enthüllung der Identität des Mörders erwartet. Tief im Innern weiß er aber, dass es eine Verbindung zwischen der Selbstverbrennung des Mädchens und der kranken Täterseele geben muss… |
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Das Bild liegt zwar im originalen Widescreen-Format von 1,78:1 vor – wurde allerdings nicht anamorph (für 16:9-Geräte optimiert) auf DVD gebracht. Die Bildqualität entspricht dabei ganz dem, was man aus dem Fernsehen so kennt: Die Farben sind blass, bleiben aber natürlich. Der Kontrast schwächelt, indem er in hellen Außenaufnahmen überstrahlt und in dunklen Szenen (Innenaufnahmen) mitunter Konturen mit dem Bildhintergrund verschwimmen lässt. Die Schärfe ist ebenfalls nicht gerade dazu in der Lage, jede Falte und Hautpore Wallanders (und derer gibt es einige) bis ins kleinste Detail wiederzugeben. Analoge Schmutzflecken gibt es immer wieder welche – klein, aber erkennbar. Auf digitaler Ebenen stören an schrägen Kanten deutliche Abstufungen (Aliasing-Artefakte), die wie “kleine Treppenstufen” aussehen. Dazu grießelt und rauscht es stark bis sehr stark im Hintergrund. Das ist nicht wirklich eines Filmes von 1997 würdig – auch nicht einer TV-Produktion!
3 von 10 Punkten
Der Ton liegt im schwedischen Original sowie in deutscher Synchro vor – beide in Dolby Digital 2.0 – Stereo (224 kb/sek). Dazu kommt noch die AudioDeskriptions-Tonspur für Blinde (siehe Ausstattung). Die Dialoge sind gut verständlich und wurden sauber auf den Center kodiert. Die Musik ist leider nicht in der Lage, den Raum wirklich aufzumachen. Es bleibt ein eng um den Center begrenzter, schmaler Stereobereich in der Front. Effekte gibt es kaum, wie auch Dynamik und Bass (kein LFE-Kanal vorhanden) nur ausreichend zu nennen sind.
4 von 10 Punkten
Die Hauptfeatures sind die AudioDeskriptions-Tonspur für Blinde sowie die deutschen Untertitel (leider nur einfarbig) für Hörgeschädigte. Dazu gibt es eine Dokumentation über Autor Mankell und seine Romanfigur Wallander über etwa 58 Minuten sowie eine ca. 6-minütige Making of-Featurette. Dank UTfürHG und AD-Spur einen dicken Punkt mehr, als sonst:
5 von 10 Punkten
Technisches Fazit: 4 von 10 Punkten
Henning Mankell`s Romanfigur Kurt Wallander ist ein interessanter, sympathischer Charakter. Die hier vorliegende Verfilmung des Buchs “Die falsche Fährte” ist gelungen: Die Charaktere werden prima gespielt, die Umsetzung erfolgte gut. Wer Krimis mag und seltsamen Mordfällen in einem “neuen Umfeld” (das ländliche Schweden) gegenüber aufgeschlossen ist, kann hier zugreifen – man muss nicht direkt ein “Wallander-Fan” sein, um Spaß am Film zu haben. Die DVD-Umsetzung erfolgte gut in der Ausstattung – speziell mit den Untertiteln für Hörgeschädigten und der AudioDeskriptions-Spur für Blinde – sowie ordentlich im (TV-typischen) Stereo-Ton. Aber die Bildqualität ist leider nur ausreichend zu nennen. Hier liegt der größte Schwachpunkt der – ansonsten guten – BMG-DVD-Veröffentlichung. Allerdings scheint hier das Ausgangsmaterial gewisse Einschränkungen vorgegeben zu haben…