Ein Review von Carlito Brigante
Party, Pot und Poppen: Paul, Karen, Marcy, Jeff und Bert haben den College-Abschluss in der Tasche. Zur Belohnung starten sie zu einer einwöchigen Mega-Fete in einer einsamen Holzhütte. Doch was keiner der Teenager ahnt: im Gehölz lauert der Tod. Ein fleisch-fressender Virus hat sich in der Abgeschiedenheit eingenistet. Als ein infizierter Jäger Blut spuckend Hilfe beim Partyvölkchen sucht, geraten die Kids in Panik. Mit Knüppeln und Feuer schlagen sie den Kranken in die Flucht. Der schleppt sich als lebende Fackel zum Trinkwasser-Reservoir des Blockhauses. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Karen trifft’s als erste. Und als der Rest Hilfe bei einheimischen Hinterwäldlern sucht, machen die zu allem Überfluss auch noch Jagd auf die kranke Gruppe. |
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Laut einem Interview mit Eli Roth wurde für den Director’s Cut ein neuer Transfer angefertigt. Das Bild liegt in seinem originalen Seitenverhältnis von 2,35:1 (anamorph) vor. Es präsentiert sich dabei mit einer ausgesprochen guten Schärfe mit detailreichen Abbildungen. Der Kontrast ist ausgewogen, die Farben kräftig. Der Schwarzwert ist satt. Es gibt ein ganz leichtes Rauschen, welches aber zum Teil von der Körnung des Filmmaterials herrührt. Die Kompression ist verbesserungsfähig, fällt sie doch auf durch wiederholte Unruhen und Blockbildung in homogenen Flächen. Die Werte dürften auf der Blu ray deutlich besser aussehen.
8 von 10 Punkten
Der Film liegt in Deutsch in DD 5.1 und DTS vor, in Englisch in DD 5.1. Die Abmischung ist grundsätzlich wenig beeindruckend. Der Sound bleibt über weite Strecken extrem frontlastig. Es gibt nur ein paar wenige Soundeffekte, die auch mal die hinteren Boxen fordern. Die Dialoge sind klar, sauber und verständlich. Irgendwelche Tonfehler gibt es nicht. Die DTS-Spur ist ein klein wenig lauter und klingt auch einen Tick druckvoller. Große Vorteile verschafft er aber nicht. Es gibt optionale deutsche Untertitel.
8 von 10 Punkten
Bis auf eine Ausnahme ist das Bonusmaterial des Director’s Cut identisch mit dem der Special Edition zur R-Rated Kinofassung. Dieses neue Feature ist auf DVD 1 der neue Audiokommentar von Eli Roth und den Hauptdarstellern. Dazu gibt es zwei Episoden von The Rotten Fruit (jeweils ca. 3 min). Alle drei Extras sind nur in Englisch ohne Untertitel verfügbar.
Auf Disc 2 finden sich die oben erwähnten, bekannten: Cabin Fever – Familienfreundliche Version (ca. 1 min), Beneath the Skin – The Making of Cabin Fever (ca. 29 min.), Cabin Fever – Chatting with Eli Roth (ca. 13 min.), Pancakes: „Matthew Helms – Swordfighter“ (ca. 3 min) und „Pancakes“ Musikvideo (ca. 2 min.), Naked News (ca. 3 min.), drei weitere Episoden The Rotten Fruit (ges. ca. 13 min), eine Fotogalerie und einen Trailer (wahlweise in Deutsch oder Englisch). Diese Extras liegen alle in Englisch mit optionalen deutschen Untertiteln vor.
7 von 10 Punkten
Technisches Fazit: 8 von 10 Punkten
CABIN FEVER (USA; 2002) war das Spielfilmdebüt von Regisseur Eli Roth, der später mit HOSTEL 1 & 2 die Filmwelt „beglücken“ sollte und auch als Darsteller in Filmen wie INGLORIOUS BASTERDS oder DEATH PROOF unterwegs ist. Den Film selbst sollte man als eine Hommage von Roth an die Horrorfilme der 70er und 80er sehen, deren erklärter Fan er ist. Eli Roth ist sicher nicht der beste Regisseur der Welt, aber er kennt seine Vorbilder genau, denn aus denen hat er sich freimütig bedient und für seine Geschichte zusammen „geliehen“. Und da man mit den alten Filmen vertraut ist, gibt es hier nicht viele Überraschungen. Die Story ist ebenso simpel wie vorhersehbar, aber immerhin effektiv. Es gibt nacktes Fleisch, Kifferrunden, verrückte Rednecks und jede Menge Blut und Gedärme. Dazu ein bisschen schrägen und schwarzen Humor. Fertig ist das Festival- und Fan-taugliche Produkt. Der ganze Film ist bewusst altmodisch gehalten und imitiert teilweise sogar den Stil der Vorbilder. Der Film kommt relativ roh und ungeschminkt und nicht so MTV-mäßig durchgestylt daher, was recht angenehm zu betrachten ist. Anfänglich wurden Roth und der Film noch von David Lynch unterstützt, der später seinen Namen aber wieder entfernen ließ. Egal, denn Roth bekam Lobeshymnen von Quentin Tarantino und Peter Jackson, was dem Regisseur und seinem Film enorme Aufmerksamkeit brachte. Der Low Budget-Film, mit einem Budget von ca. 1,5 Mio. Dollar, brachte es auf weltweit mehr als 30 Millionen Dollar Einspiel und wurde für das Lionsgate-Studio, das den Film bei einem Bieterwettbewerb gekauft hatte, zum einträchtigsten Film des Jahres 2003. Ein netter erster Schritt in der Karriere des Eli Roth, der ihm viele Türen öffnen sollte. CABIN FEVER ist pures, altmodisches Exploitation-Kino, welches den seligen Geist der alten Zeit, sprich der 70er und 80er atmet. Er ist unterhaltsam, amüsant und bietet auch der Gore-Fraktion etwas zum schauen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der vorliegende neue Director’s Cut ist ca. fünfeinhalb Minuten länger als die bekannte R-Rated-Kinoversion. Sie enthält neben einigen Handlungserweiterungen auch ein wenig mehr Gewaltszenen bzw. Details.