Ein Review von Dennis Meihöfer
Vorher noch schnell ein Aspirin – nicht gegen Kopfweh, sondern damit das Blut dünner wird und reichlicher fließt. Dann gehen sie aufeinander los: mit Stacheldrahtkeulen oder zerbrochenen Flaschen, in den Hinterhöfen von Arizona oder der Wüste Nevadas, immer hart am Rande der Legalität. Bei den brutalen “backyard fights” prügeln sich keine topbezahlten Fernseh-Wrestler der WWF, sondern solche, die es werden wollen. Ihre Idole sind Profi-Gladiatoren wie Rob Van Dam (Black Mask 2), der in dieser Doku als Gaststar auftritt. |
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Bei BACKYARD wurden einige der Szenen neu und andere „live“ mit Handkamera gedreht. Aus diesem Grund ist die Bildqualität etwas wechselhaft. Die Schärfe kann nicht immer als gelungen bezeichnet werden. Oftmals wirkt das Bild einfach zu weich, Konturen sind nicht genau genug zu erkennen. Helle Aufnahmen, beispielsweise bei den Interviews mit Rob Van Dam, neigen zum Überstrahlen. Der Schwarzwert ist in einigen Szenen zu dominant und verschluckt Details. Szenen von den Backyard-Kämpfen (überwiegend die der Hardcore-Fights) sind meist schlechter, als der Rest. Ein Hintergrundrauschen gibt es nicht. Die mit ca. 5,60 Mbs ausreichend hohe Kompression, zeigt bei genauer Betrachtung jedoch ein leites Blockrauschen. Die schlechte NTSC / Pal Umwandlung sorgt für sichtbare Nachzieheffekte, die am TV weitaus weniger sichtbar sind als am PC-Monitor. Insgesamt nur Durchschnitt. Bei Dokumentationen dieser Art kann man aber einfach kein Blockbuster-Bild erwarten, das sollte jedem klar sein. Aber ein bisschen mehr hätte schon drin sein können.
6 von 10 Punkten
Der Deutsche DD 2.0 (Stereo) Ton ist als Voice-Over vorhanden. Für Unwissende: Dabei wird von einem Sprecher die deutsche Übersetzung über den leiser geschalteten Originalton gesprochen. Bei Dokumentationen eine oft verwendete Methode. Die Sprachverständlichkeit des Sprechers ist gut, wobei die Stimme aber etwas dumpf erklingt. Die Soundkulisse des Geschehens bietet keine besonderen Stereo-Effekte und ist grund-solide. Der Englische Originalton bietet eine gleiche Klangkulisse. Hier ist die Sprachverständlichkeit nicht immer optimal, da vieles On-Stage aufgenommen wurde. Trotzdem noch gut genug. Rauschen und Störungen tauchen bei keiner Spur auf.
5 von 10 Punkten
Neben einer Trailershow und deutschen Untertitel für den Hauptfilm, gibt es auch noch weitere Extras: Da wäre als erstes der Audiokommentar von Regisseur Bob Hogan und den Backyard Wrestlern The Lizard und Scar. Leider scheint er entweder sehr amateurhaft aufgenommen worden zu sein oder er ist fehlerhaft. In den ersten Minuten sind alle Stimmen verzerrt. Während des gesamten Kommentars ist in den Momenten, in denen nicht gesprochen wird, nicht der normale Ton zu hören, sondern Musik aus dem Soundtrack! Dazu ist er auch noch etwas leise abgemischt und auf Grund der undeutlichen Aussprache aller Beteiligten schwer zu verstehen. Des Weiteren gibt es noch Deleted Scenes (zirka dreizehn Minuten); der Großteil davon sind Interviews mit Rob Van Dam. Abgerundet wird die DVD durch den Trailer und dem Musikvideo: Fozzy Enemy (jeweils zirka drei Minuten). Das war es dann bereits. Untertitelt ist keines der Extras. Erwähnt werden muss auch das Menü. Auf dunklen Hintergrund mit Filmszenen befinden sich die einzelnen Punkte in gelber Schrift, dessen Buchstaben wie Feuer brennen. Schwer zu beschreiben, aber jedenfalls kann man auf dem heimischen Fernseher schlecht die aktivierten Menüpunkte erkennen. Leider sind die Extras nicht sonderlich zahlreich. Den verkorksten Kommentar außen vor gelassen, gibt es nur die Deleted Scenes, einen Trailer sowie ein Musikvideo. Hier wären einigen Hintergrundinfos recht interessant gewesen.
3 von 10 Punkten
Technisches Fazit: 5 von 10 Punkten
Bei BACKYARD haben wir es im Grunde mit einer Dokumentation in Spielfilmlänge zu tun, welche dabei die Geschichte zweier Wrestler erzählt. Dabei gibt es einige Infos zum Hintergrund und der Art dieser Kämpfe zu erfahren. Die dabei gezeigten Fights lassen einen durchaus verwundert und entgeistert den Kopf schütteln, denn hierbei dreht es sich weniger um Techniken, sondern vielmehr um pure Gewalt. Einerseits zu befürworten, dass Jugendliche auf diese Weise, die zumindest noch kontrollierbar ist, ihre Aggressionen abbauen, als dass sie dieses auf andere Wege machen. Auf der anderen Seite ist es aber erschreckend zu sehen, in wie weit viele Jugendliche (zumindest in den USA) auf zweifelhafter Art ihren Idolen nacheifern. Inhaltlich ist diese Doku zumindest interessant anzuschauen und lässt einem eine eigene Meinung zu diesem Thema bilden. Technisch kann die DVD nur bedingt überzeugen. Das Bild ist nur befriedigend, der Ton 08/15-Stereo und die Extras bieten wenig Spektakuläres. Wrestlingfans und alle, die etwas Interesse an Backyard haben, können trotzdem bedenkenlos zuschlagen!