Ein Review von Marcus Kampfert
In einer nicht allzu fernen Zukunft entsteht in einem Forschungslabor der erste intelligente Roboter mit menschlichen Gefühlen in der Gestalt des elfjährigen David. Aber seine “Adoptiveltern” sind mit dem künstlichen Ersatzkind überfordert und setzen ihn aus. Auf sich allein gestellt versucht David, seine Herkunft und das Geheimnis seiner Existenz zu ergründen. Damit beginnt eine unglaubliche Odyssee voller Abenteuer, Gefahren und geheimnisvoller Begegnungen … |
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Für einen solch neuen Film ist das Gesamtergebnis eher nur befriedigend. Das liegt vor allem am starken Bildrauschen, dass sich durch den gesamten Film zieht und in den (oft) dunkleren Passagen doch etwas deutlicher stört! Auch der Kontrast ist nicht immer glücklich gewählt, was aber wohl doch zu den Stilmitteln zählt, denn die spezielle Ausleuchtung im Film wird in den Featurettes eingehend erklärt. Die Schärfe ist insgesamt gut, aber in der Tiefe fehlen, wohl durch das starke Rauschen, doch ab und an deutlichere Details! Die Farben sind mal kräftig mal eher untersättigt, was aber ebenfalls stilistisch gewollt ist. Die Kompression lässt sich nichts zu schulden kommen, so dass es weder Artefakte gibt noch anderweitige Bildunruhen. Durch die Stilmittel muss man mit veränderten Bildeigenschaften leben, aber das Rauschen, dass wohl auf der Code 1 noch heftiger war, lässt sich nicht von der Hand weisen! Immerhin müssen wir hier nicht auch noch Kubrick-typisch mit einem 4:3-Transfer leben sondern bekommen ein schönes 16:9-Breitbild geboten.
8 von 10 Punkten
Der Film ist auf eine sehr ausführliche Charakter- und Storyzeichnung angelegt. Dementsprechend erwartet den Zuhörer in der ersten Stunde ein nahezu spartanischer Ton. Soll heißen, das lediglich die raumfüllende Ambienz und der dynamisch aufs Geschehen abgestimmte Score von Meister John Williams neben den Dialogen das Klangbild ergeben. Das alles jedoch prima abgestimmt und jederzeit auf der Höhe der Zeit. Danach erwartet einen eine Flut von räumlichen Split-Surrounds und viele Dynamiksprünge, die inklusive dem Sub phasenweise den Boxen alles abverlangen um dann wieder zu ruhigeren Phasen überzugehen. Das alles ist prima anzuhören und entschädigt etwas für das mittelprächtige Bild! Für Besitzer erweiterter Anlagen interessant: der deutsche wie der englische Ton sind in DD 5.1 EX auf der Disc abgelegt! Der englische Ton unterscheidet sich massgeblich nur in der abermals etwas zu leisen, aber direkteren Dialogwiedergabe.
9 von 10 Punkten
Als entschieden war, dass Warner den Streifen auf DVD veröffentlichen würde durfte man gespannt sein ob der Ausstattung, denn Warner ist bis auf wenige Ausnahmen ja nicht als “Ausstattungsgigant” bekannt! Doch abgesehen von den etwas enttäuschenden Menüs (nur spartaniche Animationen, einige Submenüs sogar ohne Sounduntermalung)) muss man hier den Hut ziehen! Schon die Verpackung ist glücklicherweise, weg vom Snapper-Case, wirklich gelungen, denn hier gibt es ein schönes Digipack mit umliegenden Pappschuber! Neben dem Hauptfilm findet sich auf der ersten Disc noch ein ca. 12minütiges Interview, dass überwiegend mit Spielberg geführt wurde und den Entstehungsprozess bzw. die Vorgeschichte erläutert. Auf der zweiten Disc finden sich dann etliche kleinere Dokumentationen, die zusammengefügt ein hervorragendes über 90minütiges Making Of ergeben und wirklich jeden Aspekt des Films beleuchten und in welches Spielberg als Wortgeber stark involviert ist! Insofern ersetzen diese Featurettes auch einen Audiokommentar den es wohl mit Herrn Spielberg nie geben wird! Hinzu kommt das “A.I.-Archiv”, welches neben etlichen Fotos und Storyboards, die beiden (gelungenen)Originaltrailer enthält. Zuguterletzt gibt es noch Filmografien zu etlichen Filmbeteiligten und Darstellern auf blätterbaren Texttafeln. Die Navigation in den Texttafeln ist manchmal nicht ganz einfach dafür sind die Texttafeln gut lesbar. Im Übrigen sind alle Featurettes auf beiden Discs komplett untertitelbar.
9 von 10 Punkten
Technisches Fazit: 9 von 10 Punkten
Woww – das gibt wieder Diskussionsstoff – erst der (mittelprächtige) Film und jetzt auch noch das (mittelprächtige) Bild der Disc! Man darf gespannt sein wie die Käuferschaft reagiert! Der Film selbst ist sicherlich Geschmackssache – mir hat er größtenteils gefallen! Wer sich unschlüssig ist der/ die leiht ihn zunächst aus und überzeugt sich dann gerade vom guten Ton und den Extras – bei Gefallen des Films kann man dann immer noch zur erschwinglichen Warner-Doppelkaufdisc greifen!