Ein Review von Marcus Kampfert
Das Jahr 2035. Die Erdoberfläche ist entvölkert, nachdem eine Virenkatastrophe im Jahre 1996 nahezu die gesamte Menschheit dahingerafft hat. Die wenigen Überlebenden haben in einem klaustrophobischen Unterweltsystem Zuflucht gefunden, die Tiere haben die Herrschaft in den verlassenen Städten der Menschen übernommen. Die einzige Hoffnung auf ein besseres Leben besteht darin, einen Boten durch die Zeit zurückzuschicken, damit dieser den Ursprung der Apokalypse feststellen kann. Der Schwerkriminelle James Cole (Bruce Willis) wird ausgewählt, diese Reise zu machen und landet zunächst in einer Nervenheilanstalt im Jahr 1990, wo er von dem verrückten Sohn eines Professors vor den Anschlägen der “Armee der 12 Monkeys” gewarnt wird. Als nächstes taucht Cole in einem Schützengraben im Ersten Weltkrieg auf. Endlich nimmt seine Odyssee ein Ende, er findet in einer Psychiaterin sogar eine Helferin im Kampf gegen den unsichtbaren Feind… |
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Der „neu gemasterte“ Bildtransfer stellt leider immer noch nicht ganz zufrieden, obwohl er um einiges besser ist als jener der Erst- und Wiederauflage von 1997. Die Farben wirken zwar stets natürlich und sind sicherlich gewollt „blass“, doch hin und wieder dürfte die Sättigung dennoch etwas höher sein. Der Kontrast gerät etwas „flau“ und schafft es nicht, schön knackige Konturen zu zeichnen. Zudem fehlt es dem Schwarzwert an Tiefe. Plastizität somit beinahe Fehlanzeige. Die gerade mal annehmbare Schärfe trägt ebenfalls ihr Scherflein zum insgesamt etwas trüben sowie schwammigen Gesamteindruck bei. Nur Nahaufnahmen zeigen etwas deutlicher auch kleine Details, die in Totalen oft vermisst werden. Letzteres mag am eingesetzten Rauschfilter liegen, der zwar seine Arbeit hinsichtlich des Grieselns ordentlich erledigt, aber eben auch unangenehme Nebeneffekte hat. Immerhin hält sich die Anzahl an Dropouts sowie Kratzern in Grenzen und die Blockbildungsrate ist aufgrund der Kompression akzeptabel. Insgesamt stellt der Transfer zwar gerade noch durchschnittliche Ansprüche zufrieden, von einer Referenz ist das Bild aber meilenweit weg, was für einen solchen SciFi-Blockbuster etwas schade ist.
6 von 10 Punkten
Das „Remastered“ gilt auch für den 5.1-Ton, welcher zusätzlich zum bereits bekannten Dolby-Pendant in Deutsch auch in DTS vorliegt. Um es vorwegzunehmen: Dieser Track erarbeitet sich zu keiner Zeit einen echten Vorteil gegenüber den Varianten aus dem Hause Dolby, so dass dessen Anwahl lediglich eine Geschmacksfrage darstellt. Inhaltlich bedeutet das folgendes: Der außergewöhnliche Score mit ebensolcher Instrumentierung (das Hauptmotiv wird vom Akkordeon getragen) wird leider recht frontlastig ausgegeben und entfaltet nicht die volle Bandbreite an Dynamik. Die Kulisse ist relativ vital und beschallt den gesamten Hörraum. Einige Action-Effekte werden sanft vom Subwoofer unterstützt, lassen es dabei aber an Druck missen. Die Stimmen erklingen stets klar und sauber aus dem Center, gegenüber dem Original fehlt es an Natürlichkeit. Insgesamt wirken alle Tracks eine Spur zu dumpf. Bei genauem Hinhören lässt sich auf allen Spuren ein leichtes Hintergrundrauschen ausmachen. Aufgrund der relativ häufigen Nutzung aller Kanäle reicht es trotz der betagt klingenden Vertonung noch zu knappen sieben Punkten.
7 von 10 Punkten
Die Boni sind seit der ersten Auflage im Super Jewel Case identisch geblieben. Inhaltlich immer noch eines der besten seiner Art ist das Making Of zu 12 Monkeys a.k.a. „Der Hamster-Faktor“. In beinahe 90 Minuten geht das in 13 Kapiteln aufgeteilte Feature auf praktisch jeden Aspekt der Produktion ein und ersetzt damit sogar einen Audiokommentar, der darüber hinaus höchstens noch mehr Szenenspezifisches wiedergeben könnte. Obwohl es zunächst im Menü so aussieht, als ob alle 13 Kapitel einzeln angewählt werden müssten, reicht die Aktivierung des ersten, um den gesamten Beitrag hintereinander weg anzuschauen. Der Filmtrailer (02:07 Min.) in recht schwacher Bild- und Tonqualität sowie „Der besondere Filmtipp“ (02:21 Min.) TOMB RAIDER: DIE WIEGE DES LEBENS stellen anschließend schon die letzten Videofeatures der Disk dar. Auf etlichen Texttafeln lassen sich aber noch unter „Besetzung/Stab“ die Bio- sowie Filmografien von Bruce Willis (9 Seiten), Madeline Stowe (6), Brad Pitt (6) und Terry Gilliam (8) mit Stand 1996 abrufen. Die Produktionsnotizen bieten zu guter Letzt nochmals 21 Seiten an lesenswerten Informationen rund um die Produktion. Der vielversprechende DVD-ROM-Part offeriert abschließend nur noch den Web-Link zur Homepage des Anbieters. Die Menügestaltung war seinerzeit (2004) bereits vorbildlich, denn alle Screens liegen im anamorphen Format vor, bieten Teilanimationen sowie Musikuntermalung. Zum Film gibt es mustergültige, colorierte Untertitel für Hörgeschädigte oder wahlweise eine einfache Variante – beides auf Basis der Synchronisation. Das Making Of besitzt deutsches Voice Over, allerdings mit relativ lautem O-Ton im Hintergrund, was auf die lange Laufzeit des Features etwas anstrengend ist. Knappe acht Punkte erscheinen ob der prima Ausstattung und inhaltlich wertvollen Extras durchaus gerechtfertigt.
7 von 10 Punkten
Technisches Fazit: 7 von 10 Punkten
12 MONKEYS gehörte zu den großen Hits des Jahres 1995 und das obwohl Regisseur sowie Monty Python-Mastermind Terry Gilliam seine Zeitreisegeschichte völlig gegen den damaligen knallbunten Bombast-Trend inszenierte. Sicherlich sind für den Erfolg des Werkes unter anderem die Top-Stars Bruce Willis sowie Brad Pitt verantwortlich, aber auch der Durst jener Fans, die sich immer wieder neue, anspruchsvolle SciFi-Kost erhoffen. Die Sets sowie die Düsternis der Story verbreiten ein kafkaeskes Flair und auch sonst passt einfach alles in diesem intelligenten Thriller. Mehr braucht jetzt auch nicht gesagt zu werden, nachdem der Titel durch mehrere Veröffentlichungen dem Publikum ja hinlänglich bekannt ist. Die DVD zum Film erscheint nun als „Limited Edition“ im schmucken SteelBook, welches – dem Titel gerecht werdend – erstmals auch ein schönes Covermotiv bietet. Inhaltlich handelt es sich allerdings um eine absolut identische Neuauflage der bereits seit 2004 erhältlichen Version „Cine Edition Remastered“. Bild, Ton sowie Extras wurden demnach nicht nochmals verändert. Somit stellen lediglich das subjektiv schönere Covermotiv sowie die Verpackung in Form des SteelBooks einen vermeintlichen Mehrwert dar, wobei die Technik dem Top-Movie weiterhin nicht ganz gerecht wird. Wer also die Auflage aus 2004 sein Eigen nennt und nicht auf die gerade sehr angesagten Blechhüllen steht, kann auf einen neuerlichen Austausch des inzwischen zum vierten Mal veröffentlichen Titels verzichten.