Ein Review von Danny Walch
In einem fiktiven Großbritannien der Zukunft: „V“ (Hugo Weaving) ein belesener und intellektueller, aber zugleich auch rachsüchtiger und brutaler Mensch hat sein Leben der Befreiung seiner Mitbürger verschrieben. Getrieben von persönlicher Vergeltungssucht will der maskierte Unbekannte mit gezielten Anschlägen die Führungsriege eines totalitären Regimes zur Strecke bringen, das sein Volk bedingungslos ausbeutet und tyrannisiert. Als Evey (Natalie Portman) Vs Geheimnis auf die Spur kommt, entdeckt sie auch die Wahrheit ihrer eigenen Vergangenheit – und entwickelt sich zu einer unerwarteten Verbündeten bei seinem Ziel, Freiheit und Gerechtigkeit für eine durch Grausamkeit und Korruption unterdrückte Gesellschaft zurückzugewinnen. |
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Der Transfer für die Blu-ray-Disc von V WIE VENDETTA entspricht dem der HD DVD. Der Film wurde mit dem VC-1-Transfer enkodiert. Durch den HD-Sound sowie die stattliche Länge des Films, musste die Bitrate stark reduziert werden, da Warner diesen Titel nur auf eine BD25 gepresst hat. Gerade einmal 12,54 Mbit/sec wurden dem 2,35:1-Transfer in FullHD-Auflösung (1920×1080) spendiert, immerhin spielen Großteile des Films im Dunkel oder Halbdunkel, so dass sich das nicht ganz so drastisch auf die Bildqualität auswirkt. Die Schärfewerte erreichen zwar niemals die Top-Klasse, sind jedoch in der Lage, Kanten und Details auf Vorder- und Hintergründen klar zu zeichnen und so eine gewisse Plastizität aufzubauen. Leider ist bevorzugt auf einfarbigen Flächen immer wieder grobes Rauschen zu erkennen, mit welchem die Kompression aber keine Probleme hat. Die Farben könnten satter sowie natürlicher kaum sein und geben keinerlei Anlass zu Kritik. Auch der Kontrast zeigt keine Blöße und bietet neben einem tiefen Schwarzwert auch in dunklen Szenen eine ausgezeichnete Balance, so dass man das Geschehen trotzdem noch perfekt verfolgen kann. Schmutz oder Defekte auf dem Ausgangsmaterial sind nicht zu erkennen.
8 von 10 Punkten
In Sachen Sound wird eine ganze Palette an Tonspuren aufgeboten. Während die deutsche sowie weitere europäische Synchronisation lediglich in Dolby Digital 5.1 (640 kbit/sec) vorliegen, darf man dem englischen Originalton zusätzlich in feinem Dolby TrueHD 5.1 (2,4 Mbit/sec) lauschen. Die bis zu vier Mal höhere Bitrate macht sich auch deutlich bemerkbar, denn der Sound entwickelt spürbar mehr Druck und Volumen in seiner Abmischung. Aber eigentlich können alle Mixe bei V WIE VENDETTA überzeugen. In den Actionszenen protzt der Film mit tollen direktionalen Effekten von allen Seiten, welche von einem markerschütternden Bass begleitet werden. Anspieltipp sei hier im Finale des Films die Explosion des Big Ben sowie des House of Parliament. Die Räumlichkeit in diesen Szenen ist ebenfalls nicht minder beeindruckend, während in den ruhigeren Sequenzen warme und perfekt verständliche Dialoge dominieren und Umgebungsgeräusche eher in den Hintergrund rücken. Die Musik schallt breit und satt aus den Boxen. Auch allgemein lässt der Klang nicht zu wünschen übrig und nutzt alle Lagen des Klangspektrums bis in die Extreme aus.
9 von 10 Punkten
Untertitel sind wie bei Warner üblich in Deutsch, Englisch sowie einem knappen Dutzend weiterer Sprachen vorhanden. Das Bonusmaterial ist mit BD Profile 1.1 kompatibel und bietet mit der In-Movie-Experience ein entsprechendes Feature an, in welchem während des Films die Macher und Darsteller im Bild-in-Bild-Verfahren ihre Erfahrungen zum Besten geben und Aufnahmen hinter den Kulissen gezeigt werden. Weiter geht es mit einer Reihe von Kurzdokumentationen, welche sich jeweils einem bestimmten Thema bei der Filmentstehung widmen:
- “Das Design der nahen Zukunft” dauert 18 Minuten und zeigt die Entstehung der imposanten Kulissen und Stadtmodelle von V WIE VENDETTA.
- In “Remember, remember: Guy Fawkes und die Schießpulver-Verschwörung” gehen Historiker und Darsteller etwas näher auf den historischen Hintergrund von Guy Fawkes nach, der Figur, nach der V im Film handelt, dessen Maske er trägt und welche er imitiert. Das Feature hat eine Länge von elf Minuten.
- Im nächsten Beitrag namens “England obsiegt: V WIE VENDETTA und die New Wave Comics” gehen Produzent Joel Silver, Regisseur James McTeigue und weitere Personen eine Viertelstunde lang auf die Comicvorlage für seinen Film ein.
- “Freiheit! Für immer! Making Of V WIE VENDETTA” fasst die vorangegangenen Beitrag im Prinzip noch einmal zusammen und reichert sie zusätzlich mit Interviewschnipseln sowie Aufnahmen vom Dreh an, was im Endeffekt ein klassisches 16-minütiges Making Of ergibt.
Anschließend folgt ein Saturday Night Live Rap von Natalie Portman mit einem total versauten Text. Die Cat Power-Montage ist ein Musikvideo mit Szenen aus dem Film. Dann wären da noch der Kinotrailer zum Film, etwas Werbung für den Soundtrack sowie die Website des Films.
6 von 10 Punkten
Technisches Fazit: 8 von 10 Punkten
Im Jahr 1605 plante der überzeugte Katholik Guy Fawkes, das Londoner Parlamentsgebäude in die Luft zu sprengen, um England vom Antikatholizismus von König Jakob I. sowie des Hochadels auf einen Schlag zu befreien. Der Anschlag sollte am 5. November 1605 stattfinden und die Zerstörung des House of Parliament durch Pulverfässer in den Kellergewölben herbeigeführt werden. Jedoch wurden Fawkes und seine Gefolgsleute verraten, verhaftet und am 31. Januar 1606 hingerichtet. Er selbst und seine Ideale jedoch wurden zum Mythos und noch heute kennt man Fawkes Namen in ganz England. Der Autor Alan Moore, aus dessen Feder auch die Comicvorlagen für FROM HELL und DIE LIGA DER AUßERGEWÖHNLICHEN GENTLEMEN stammen, sowie der Zeichner David Lloyd nahmen den Fawkes-Mythos zum Anlass, im Jahr 1982 eine Graphic Novel namens “V for Vendetta” zu erschaffen, welcher im Jahr 2005 die Verfilmung durch Erfolgsproduzent Joel Silver folgte. Aus der Feder seiner Matrix-Regisseure, den Brüdern Andy und Larry Wachowski, stammt das Drehbuch, während MATRIX-Regieassistent James McTeigue eine Beförderung erhielt und im Regiestuhl Platz nehmen durfte. Die Handlung von V WIE VENDETTA orientiert sich an der Originalgeschichte aus dem frühen 17. Jahrhundert, wurde jedoch auf ein nahes, dunkles Zukunftsszenario umgemünzt. Ein totalitäres Regime, welches von Kanzler Sultar (genial: John Hurt) mit eiserner Hand geführt wird, hat die Macht übernommen. Wohl nicht ganz zufällig erinnern die gewaltsam gegen die Bevölkerung vorgehenden und einschüchternden Militäreinheiten, die manipulative Propaganda, die Zensur und die Hetzreden von Sultar an das Nazi-Regime. Dem entgegen steht ein mysteriöser Terrorist namens V, der mit Guy Fawkes-Maske Anschläge verübt und damit droht, am 5. November das Parlament in die Luft zu sprengen. Ironischerweise benutzt er bei seiner Ankündigung die Originalverse eines alten englischen Kinderreims, der sich auf das Fawkes-Attentat bezieht:
Remember, remember the fifth of November Gunpowder, treason and plot. I see no reason why the gunpowder treason
Should ever be forgot.
Erzählt werden die Geschehnisse aus der Sicht der Fernsehangestellten Evey (Natalie Portman), welche von V gerettet wird und sich langsam, aber sicher seinen Idealen verschreibt. Beim Showdown am 5. November kommt es schlussendlich zum finalen Kampf gegen das Regime: Aber wird das Volk den Umsturz schaffen oder wird der Versuch wie damals bei Guy Fawkes fehlschlagen? V WIE VENDETTA lebt nicht nur von seiner politischen Botschaft, sondern auch von dem umwerfend düsteren Set-Design und den wahrlich gigantisch aufspielenden Darstellern. Während es dem Zuschauer bei den eindringlichen Hasstiraden von John Hurt schauerlich kalt den Rücken herunterläuft, kann man Natalie Portman eine nicht minder grandiose Leistung auf der anderen Seite attestieren. Unumstrittenes Highlight jedoch ist die Performance von Hugo “Agent Smith” Weaving aus MATRIX und HERR DER RINGE, den man unter Vs Guy-Fawkes-Maske nie zu Gesicht bekommt, der aber mit seiner herrlichen Aussprache und eindrucksvollen Gesten das Innere seiner Figur nach Außen zu kehren im Stande ist. Die Action wurde mit MATRIX-Technik inszeniert, wobei Elemente wie Bullet-Time aber nicht zu übertrieben, sondern sehr effektiv eingesetzt wurden. Insgesamt ist V WIE VENDETTA eine meisterhafte Dark-Comic-Verfilmung mit super Darstellern, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Die Blu-ray-Disc aus dem Hause Warner Home Video zeigt identische technische Werte wie die HD DVD, das heißt gutes Bild und sehr guter Ton. Die Extras sind reichhaltig, jedoch benötigt man für das Hauptfeature einen Profile 1.1-kompatiblen Player.