Ein Review von Danny Walch
M.A.S.H. (Mobile Army Surgical Hospital) – ein mobiles Feldlazarett, wenige Kilometer von der koreanischen Front entfernt. Das Hospital gleicht einem Irrenhaus, denn die Ärzte Hawkeye, Duke und Trapper sorgen mit ungewöhnlichen Methoden für die Truppenunterhaltung. Gnadenlos verführen sie Krankenschwestern auf dem OP-Tisch, ziehen mittels Narkose unliebsame Vorgesetzte aus dem Verkehr oder therapieren Potenzprobleme. Hier überleben wirklich nur die Stärksten. |
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Technische Daten:
Codec: MPEG-4 AVC Video Bitrate: 28984 kbps
Auflösung: 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1
Der Transfer vom M*A*S*H besitzt das Seitenverhältnis 2,35:1. Auf den ersten Blick scheint die Bildqualität aber nicht besonders toll. Das Bild wirkt sehr weich und schwammig, ja irgendwie sogar außer Fokus und unscharf. Zudem wirkt es überbelichtet, so dass helle Flächen deutliche Koronen bilden. Nach dem Anhören des Audiokommentars von Regisseur Robert Altman klärt sich das Ganze aber auf, denn das hier zu sehende Ergebnis ist als Stilmittel absolut gewollt und man muss damit leben, dass man für HD-Verhältnisse eher weichere Konturen sowie wenig Feinzeichnung geboten bekommt. Zum Glück hat man hier nicht nachgeschärft, denn das Ergebnis wäre vermutlich verheerend ausgefallen. Auffällig ist aber gegenüber der DVD eine bessere Hintergrundschärfe. Des Weiteren erscheint die feine Kornstruktur unangetastet und fein, in dunkleren Sequenzen auch mal etwas gröber und damit deutlicher wahrnehmbar. Die Kompression hat damit keinerlei Probleme und bildet nirgends digitale Artefakte. Die Farben erscheinen relativ natürlich. Die Sättigung leidet in vielen Szenen unter der Überbelichtung, da sich fast permanent ein weißer Schleier über das Bild legt. Auch der Kontrast kann sich deshalb auf Grund des mangelhaften Schwarzwertes nicht wirklich entfalten. Schmutz sowie analoge Defekte wurden fast vollständig beseitigt, so dass der Transfer äußerst sauber daherkommt. Trotz der starken stilistischen Veränderungen am Look des Films bewerten wir den Transfer als gut, da das Ausgangsmaterial sowie die Intention des Regisseurs nahezu optimal reproduziert wurden, obwohl M*A*S*H nur einen eingeschränkten HD-Genuss bieten kann.
7 von 10 Punkten
Verfügbare Tonspuren:
Englisch: DTS-HD Master Audio 5.1 / 48 kHz / 3266 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit) Deutsch: DTS Audio 5.1 / 48 kHz / 768 kbps / 24-bit Portugiesisch: Dolby Digital Audio 5.1 / 48 kHz / 448 kbps Spanisch: Dolby Digital Audio 5.1 / 48 kHz / 448 kbps Thai: Dolby Digital Audio 5.1 / 48 kHz / 448 kbps Englisch: Dolby Digital Audio 2.0 / 48 kHz / 224 kbps Kommentar: Dolby Digital Audio 2.0 / 48 kHz / 224 kbps
Französisch: Dolby Digital Audio 2.0 / 48 kHz / 224 kbps
Der Sound bei M*A*S*H erscheint eher unspektakulär, wenngleich er auf Deutsch in DTS 5.1 und in Englisch in DTS-HD Master Audio 5.1 vorliegt. Von hinten kommt sehr wenig: Höchstens Musik oder dezente Umgebungsgeräusche, aber keine prägnanten Effekte. Räumlichkeit wird ebenfalls keine aufgebaut und der Tiefenbass hat Sendepause. Das Filmgenre bietet aber sowieso keine Gelegenheiten dafür. Dafür werden die Stimmen in allen Sprachfassungen stets satt und bestens verständlich wiedergegeben. Die Klangqualität erscheint bisweilen ein wenig blechern und spitz, zu Verzerrungen kommt es aber nur selten. Die Abmischung wirkt aber durchweg höhenbetont und vernachlässigt Mitten und Bässe doch ziemlich.
5 von 10 Punkten
Untertitel sind in Englisch, Deutsch sowie diversen weiteren Sprachen vorhanden. Optional begleitet den Film ein untertitelter Audiokommentar von Regisseur Robert Altman, der Vieles sowie Interessantes zum Entstehungsprozess von M*A*S*H beizutragen vermag und auch viele Anekdoten vermitteln kann. Der interaktive Führer durch das M*A*S*H-Universum ist ein spaßiges Feature, welches während des Films bestimmte Aspekte wie zum Beispiel die Anzahl der Kriegsgerichtsandrohungen oder Alkohol-Drinks einblendet.
Im Bonusmaterial findet man zuerst den 25 Minuten langen Beitrag “Backstory: M*A*S*H”, in welchem Regisseur Altman über die Entstehung, die Dreharbeiten, Handlung, Charaktere, Darsteller sowie Motive des Films spricht. Anschließend folgt mit “Die Geschichte von M*A*S*H” ein 40 Minuten langes typisches retrospektives Making Of mit Interviewschnipseln der Darsteller, des Produzenten sowie des Regisseurs, die einen tiefen Einblick in die Produktion gewähren. Die Featurette “Geschichte durch die Linse” dauert eine Dreiviertelstunde und wird von Burt Reynolds moderiert. Hier werden die Ereignisse von Film und Serie mit echten Ärzten, die während des Korea-Krieges gedient hatten, verglichen und man erfährt sehr viel über das echte Leben als Militärarzt. Das 30-jähriges Jubiläumstreffen der Darsteller & Crew mit einer halben Stunde Länge stammt aus dem Jahr 2000. Gefeiert werden neben Darstellern sowie Regisseur auch die damals neue Restauration von M*A*S*H. Zuletzt gibt es noch den Kinotrailer sowie eine Fotogalerie zu sehen.
6 von 10 Punkten
Technisches Fazit: 6 von 10 Punkten
M*A*S*H ist die Verfilmung von Richard Hookers gleichnamigem Roman über Militärärzte im Koreakrieg. Wie die Literaturvorlage ist auch der 1970 unter der Regie von Robert Altman (SHORT CUTS) entstandene Film als schwarzhumorige Parodie auf den Militärapparat zu sehen. Da im Entstehungsjahr gleichzeitig der Vietnam-Krieg tobte, war das Werk auch gleich als Kritik an diesem gedacht. Als Folge wurden Aufführungen von M*A*S*H auf US Militärbasen zeitweise verboten. Dabei besitzt die Handlung des Films eigentlich keinen erkennbaren roten Faden. Alles spielt sich innerhalb eines MASH (Mobile Army Surgical Hospital) während des Koreakriegs ab. Im Lager herrscht jedoch keine strenge Disziplin, sondern überwiegend Anarchie und Chaos. Der ständige Wechsel zwischen Langeweile und Stress sorgt dafür, dass nie Ruhe und Ordnung einkehrt. Obwohl der Krieg nur von außen in Form von Meldungen und Verletzten ins Lager kommt, erfährt der Zuschauer durch die verschrobenen Charaktere doch sehr viel über den brutalen Alltag und den moralischen Zerfall der Soldaten im Krieg. Entgegen dem typischen Anti-Kriegsfilm, der meistens schockieren will, zeigt M*A*S*H aber nicht das brutale, sondern schwarzhumorige Gesicht der Kriegssituation. Dass der Zuschauer aber dennoch nicht mit Samthandschuhen angefasst wird, zeigen die durchweg ziemlich realistischen und somit recht ekligen Operationsszenen. Die Optik von M*A*S*H setzt auf einen sehr trüben und schmutzigen Look, um die moralische Verwahrlosung der Soldaten und Charaktere zu symbolisieren. Eine schlichte Kameraführung ohne Schnörkel konzentriert sich auf das Wesentliche, selbiges gilt auch für den Musikeinsatz. Regisseur Robert Altman ließ seinen hervorragend agierenden Darstellern viel Freiraum für Improvisation. Meistens gab er nur den groben Rahmen einer Szene vor, was dann über die Lippen kam, bestimmten die Mimen selbst. Zu diesen zählen viele bekannte Namen wie Donald Sutherland (DIE NADEL), Elliott Gould (DER TOD KENNT KEINE WIEDERKEHR), Tom Skerritt (CONTACT) oder Robert Duvall (APOCALYPSE NOW). Insgesamt ist M*A*S*H ein unterhaltsamer und witziger Anti-Kriegsfilm, der aber keine richtige Handlung bietet, was dem Zuschauer unter Umständen aufstoßen könnte. Auch der eher unterschwellige aber intelligente Humor ist heutzutage in Zeiten des brachialen Haudrauf-Humors sicherlich nicht jedermanns Sache. Die Blu-ray Disc von 20th Century Fox zeigt das Werk von Robert Altman, berücksichtigt man die Produktionsumstände, in guter Bild- und Tonqualität. Das Bonusmaterial ist umfangreich und informativ ausgefallen.