Ein Review von Fabian Sell
Scary Movie, die Vierte! Die respektloseste Parodie, seit es Gruselschocker und Blockbuster gibt! Zum Schreien komisch und absurder denn je zieht Regisseur und Comedy-Legende David Zucker („Die nackte Kanone“) Hollywood-Hits wie „Krieg der Welten“, „Million Dollar Baby“, „Saw“ und „The Village – Das Dorf“ durch den Kakao. Kult-Komödiant Leslie Nielsen („Mafia“) mimt wie immer gnadenlos komisch den amerikanischen Präsidenten. Parallelen zum Original sind sogar sehr beabsichtigt! Auch wieder mit dabei: Anna Faris als naive Cindy Campbell und Regina Hall („Scary Movie 1-3“) als ihre selbstsüchtige und sexbesessene Freundin Brenda. Es bleibt mit Sicherheit kein Auge trocken, wenn Cindy als Altenpflegerin in einem Geisterhaus landet und dann mit Brenda und ihrem gut aussehenden, aber völlig ahnungslosen Nachbarn Tom Ryan gegen die Invasion von ultrafiesen Aliens kämpfen muss. |
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Ebenso wie der zweite und dritte Teil der SCARY-MOVIE-Reihe liegt auch der vierte im anamorphen 1.85:1-Format vor. Generell gibt es nur sehr wenig zu beanstanden. Die Farben erweisen sich als sehr kräftig, es sei denn, sie werden zugunsten des Filmes, der gerade parodiert wird, optisch verfremdet. Auch der Kontrast verrichtet seine Dienste äußerst zufriedenstellend. Grund zur Kritik liefert hingegen die Schärfe. Aufgrund offensichtlich eingesetzter Filter, die das Bild etwas weichgezeichnet wirken lassen, reicht es größtenteils „nur“ für gute Werte. Wahrlich grandiose Werte, die SCARY MOVIE 4 in den Bereich der Oberklasse vorstoßen lassen würden, sind leider nicht auszumachen. Die Kompression arbeitet sauber. Lediglich Blockrauschen fällt negativ auf. Da sich dieses, von wenigen Ausnahmen abgesehen, jedoch auf einem sehr geringen Level bewegt, stört es den Sehgenuss kaum.
8 von 10 Punkten
Satte vier Tonspuren, allesamt im Format Dolby Digital 5.1, bilden die tonale Ausstattung der DVD. Neben dem englischen Original und dem deutschen Track existiert auch eine spanische sowie französische Variante. Beurteilt man diese anhand des Klangs, so lassen sich kaum Differenzierungen feststellen. Gelegentlich kommt es zu minimalen Qualitätsschwankungen, die jedoch nur bei genauem Vergleichen der Mixe auffallen. Insgesamt vermögen alle durch eine klare und satte Präsenz zu gefallen. Die Räumlichkeit ist bei allen vier Spuren als identisch zu bezeichnen. Der Score vermag auf ganzer Linie zu überzeugen. Konsequent werden die Rearspeaker ins Musikgeschehen eingebunden, wobei an adäquaten Stellen immer wieder Effekte auszumachen sind. Die Hintergrundkulisse indes hätte man auditiv noch etwas besser umsetzen können. Diese ist im Ganzen gesehen nämlich etwas zu sehr auf die Front beziehungsweise den Center beschränkt. Allumfassend lässt sich von einem gelungenen Sounderlebnis sprechen, das nur leichte Mängel aufweist und deshalb mit einer Acht-Punkte-Wertung belohnt wird.
8 von 10 Punkten
Die Hauptauswahl von SCARY MOVIE 4 hat Label Miramax Home Entertainment vorbildlich mit Filmszenen animiert und zusätzlich mit Musik sowie Soundeffekten ausgestattet. Bei den Untermenüs dagegen wurde auf beides verzichtet. In den Extras sind zunächst beachtliche 15 zusätzlichen Szenen vorzufinden, die nicht nur durch ihren hohen Unterhaltungsfaktor, sondern auch durch die zuschaltbaren Audiokommentare von Regisseur David Zucker, Produzent Robert Weiss und Drehbuchautor Craig Mazin zu begeistern wissen. Weiter geht es mit Pannen vom Dreh (7:00). Diese fangen audiovisuell mehrere Setszenen ein, welche lachbedingt unterbrochen werden mussten. Für den einen oder anderen Schmunzler dürfte diese Featurette geeignet sein, mehr aber auch nicht. Interessanter wird es dagegen in Der Mann hinter den Lachern (3:43), welches sehr kurzweilig auf David Zuckers Arbeit in SCARY MOVIE 4 eingeht. In Der Zucker-Stil: Humor am Rande des Wahnsinns (2:53) wird dies noch etwas weiter ausgeführt.
Speziell Technikfreunde dürften am nächsten Feature – Die visuellen Effekte in Scary Movie 4 (8:31) – Gefallen finden. Hier gehen Experten detailliert auf die im Film angewendeten optischen Computerspielereien ein und erläutern diese. Anhänger der Rap-Musik wären hingegen die beiden Extras Youngbloodz (3:25) und Rapper als Schauspieler (2:39) ans Herz zu legen. Diese beschäftigen sich mit dem Einsatz von Musikern als Schauspieler in SCARY MOVIE 4. Dabei geben Betroffene wie Sean P. und J-Bo (alias Youngbloodz) oder Lil’ Jon ein kurzes Statement zu ihrer Rolle ab.
Das persönliche Extrahighlight des Rezensenten trägt den Namen Craig Bierko improvisiert (7:09) und präsentiert dem DVD-Konsumenten die Schlussszene in unveränderter Fassung. Das Besondere an dieser Szene ist, dass sie zum großen Teil komplett unvorbereitet gedreht wurde und vielleicht gerade deswegen derart abgedreht erscheint. Weniger abgedreht, aber für Interviewverhältnisse dennoch untypisch geht es in Die schaurige Wahrheit: Diskussionsrunde zur Sache, in dem das bekannte Dreierteam, bestehend aus Regisseur David Zucker, Produzent Robert Weiss und Drehbuchautor Craig Mazin, zu SCARY MOVIE 3 sowie 4 befragt wird. Offenbar um das Ganze etwas lockerer wirken zu lassen, geben die Gesprächspartner oftmals falsche oder lustig klingende Antworten von sich. Trotzdem konfrontiert die Featurette in ihrer beeindruckenden Länge von rund 35 Minuten den Zuschauer mit einer wahren Flut an Details und Informationen. Zuweilen werden sogar einzelne Szenen kommentiert. Viele weitere Ausführungen offeriert indes der Audiokommentar zum Hauptfilm, welchen wiederum das besagte Dreiergespann führt. Da sich jedoch keinerlei Untertitel zuschalten lassen, kommen nur Englischkönner auf ihre Kosten.
Insgesamt gesehen bietet die DVD, ausgenommen die 15 zusätzlichen Szenen und das Videointerview Die schaurige Wahrheit: Diskussionsrunde, fast nur sehr kurze Features, die der Kategorie „Kleinkram“ erstaunlich nahe kommen. Auch wurde auf ein Making-of oder zumindest ein Hinter den Kulissen-Feature verzichtet. Und der Audiokommentar, welcher wohl für den Großteil der Konsumenten das interessanteste Feature darstellen sollte, liegt ohne Untertitel vor. Unter Berücksichtigung dieser aufgeführten Mängel vermag der Rezensent leider nicht wie bei Bild und Ton eine Einstufung in höheren Wertungsregionen vornehmen. Sechs Punkte sieht er für dieses leicht überdurchschnittliche Extrapaket als gerechtfertigt an.
6 von 10 Punkten
Technisches Fazit: 7 von 10 Punkten
Spätestens als auf die amüsante Plakataufschrift „Aller guten Trilogien sind drei“ der selbstironische Slogan „Das vierte und letzte Kapitel der Trilogie“ zu SCARY MOVIE 4 folgte, konnten Parodie-Freunde eine erfreuliche Vermutung äußern: Der neuste Teil der Reihe wird sich nicht bedeutend von den Vorgänger unterscheiden. Der Kinostart am 20. April 2006 bejahte die besagte Schätzung. Wiederum erfreuten sich zahlreiche Kinobesucher über die platte, niveaulose sowie total irrsinnige Art und Weise, wie Regisseur David Zucker aktuelle Blockbuster, zum Beispiel KRIEG DER WELTEN, DER FLUCH, BROKEBACK MOUNTAIN oder MILLION DOLLAR BABY, auf die Schippe nahm. Fans waren zudem entzückt über das Wiedersehen alter Bekannter wie Regina Hell oder Anna Faris und Rap-Freunde waren über den Auftritt mehrerer Künstler wie J-Bo oder Lil’ Jon begeistert. Enttäuscht waren indes nur diejenigen, welche lieber prätentiöse Komik bevorzugen oder eben die persiflierten Werke nicht gesehen hatten. Selbiges lässt sich nun auch auf den DVD-Release beziehen: Wer absurden sowie total anspruchslosen Humor liebt und überdies die verspotteten Filme kennt, darf ohne Bedenken zugreifen. Zumal die DVD-Qualität diesem Vorhaben nicht im Wege stehen wird. Denn sowohl Bild als auch Ton wissen zu überzeugen. Die Extras könnten zwar noch etwas fülliger ausfallen, stellen jedoch zufrieden.