Ein Review von Markus Sellmann
Ein verschlafenes Städtchen in Frankreich im Jahr 1959. Der ewig gleiche Alltag wird nur durch den Einzug der geheimnisvoll schönen, jungen Vianne und iher Tochter in die Stadt unterbrochen. Vianne eröffnet eine Chocolaterie – und das auch noch mitten in der Fastenzeit. Ein wahrlich sinnliches Vergnügen beginnt: Trotz anfänglicher Skepsis können sich die Dorfbewohner der verführerischen Wirkung der süßen Köstlichkeiten nicht entziehen. Diese Wirkung reizt vor allem den selbsternannten Sittenwächter der Stadt , Bürgermeister Comte de Reynaud, der seinen Einfluss durch Vianne geschwächt sieht. Er beginnt, gegen sie zu intregieren. Doch am Ende zählt nur Eines: Die pure Lust am Leben! |
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Der anamorph gemasterte Transfer kann durchaus zufriedenstellen. Die Farbgebung erscheint zwar zunächst etwas blass, doch spätestens als Vianne in das Dorf Einzug hält wird auch die Farbigkeit kräftiger, so daß man hier von bewußt stilbildendem Farbeinsatz sprechen kann. Die Schärfe bewegt sich im guten bis sehr guten Bereich läßt aber bei Kameraschwenks etwas nach. Der Kontrast ist ebenfalls gut und sorgt für eine angemessene Detailabbildung. Ein leichtes Rauschen macht sich bei genauem Hinsehen bemerkbar, was stellenweise für leichte Unruhe im Bild sorgt. Die Kompression ist in Ordnung und läßt sich nichts zu Schulden kommen. Insgesamt werden hier durchweg zufriedenstellende Werte erzielt, so daß man die schönen Bilder ungetrübt genießen kann…
8 von 10 Punkten
“Chocolat” ist eher ein Film der von seiner Ruhe getragen wird. Folgehindessen sind auch keine Effektgewitter zu erwarten. Die Dialoge sind klar, gut verständlich und klingen recht authehtisch. Räumliche Ambienzen stellen sich gelegentlich etwa durch Vogelgezwitscher oder Hallanteile in der Kirche dar, doch insgesamt bleibt es im Surroundbereich recht ruhig. Lediglich die Musik bietet Klanganteile aus allen Kanälen. Unterschiede zwischen der deutschen 5.1 und der englischen 2.0 Abmischung sind so gut wie gar nicht auszumachen. Ärgerlich ist hier nur die Zwangsuntertitelung der O-Tonfassung. Ansonsten bekommt man ein brillantes und feinfühliges Klangbild geboten, welches dem Genre entsprechend unspektakulär ausfällt…
7 von 10 Punkten
Hier hat Eurovideo sich nicht lumpen lassen und einige interessante Extras zusammengetragen. Doch leider fehlt hier komplett eine deutsche Untertitelung des Bonusmaterials, was neben den Zwangsuntertiteln leider zu Punktabzug führt. Im Zentrum steht ein etwa 20 minütiges Making Of, daß informativ und mit wenig PR-Weisheiten daherkommt. Die beiden Features “Produktionsdesign” und “Kostümdesign” gehen detailiert auf die jeweiligen ausstattungstechnischen Aspekte ein. So wird z.B. auch darüber berichtet, wie man die Umgebung und die echten Bewohner des französischen Dorfes mit in die Dreharbeiten einbezogen hat. Die Cast & Crew Infos bzeihen sich nicht nur auf Texttafeln und Filmografien, sondern können auch noch mit ein paar kurzen Interviews aufwarten. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann sich unter dem Menüpunkt “Rezepte” für eigene Kreationen inspirieren lassen. Neben dem Trailer von “Chocolat” runden noch die Trailer von “Im Juli”, “Der Zauber von Malena” und “Chabrols Süsses Gift” das ansprechende Bonusmaterial ab…
8 von 10 Punkten
Technisches Fazit: 8 von 10 Punkten
“Chocolat” ist ein bezaubernder Film, der ohne aufgesetztes Pathos eine einfache aber wirkungsvolle Geschichte, über kleinkarrierte, festgefahrene, zwischenmenschliche Konventionen und dem letztendlichen Triumph der Lebensfreude erzählt. Mit unprätentiös agierenden Schauspielern und sicherem Erzählfluß gelingt es dem Film sein Publikum für etwa zwei Stunden zu verzaubern. Eurovideo hat ihn bild- und tonmäßig angemessen auf DVD umgesetzt. Das Bonusmaterial ist, bis auf die fehlenden deutschen Untertitel und die Zwangsuntertitelung, ebenfalls zufriedenstellend. Ich würde sagen, das ist schon eine Versuchung wert…
Und das meinen unsere Kollegen… | |
![]() Fazit: 3,5/5 |
“Chocolat” ist ein hervorragender Film, der eigentlich nur aufgrund der doch stattlichen Hollywood – Beteiligung am “Must See” Award vorbeischrammt. Dieser Award ist eben für den kleinen, unabhängigen Film vorgesehen. Aber – wäre “Chocolat” ein Film unabhäniger Produzenten, dann hätte er diesen Award vollends verdient. Eine tolle Geschichte, getragen von hervorragenden Darstellern wie Judy Dench ( […] Review lesen |