Ein Quickie von Danny Walch
Unsere Wertung: 
Wie viele hunderttausende Auswanderer vor ihnen träumen auch Vlad aus Russland und sein bester Kumpel Joska aus Ungarn von einem neuen Leben in Amerika. Sie leben in Hollywood in dem etwas heruntergekommen Apartmenthaus Vista del Mar mit einer bunten Schar an Nachbarn, darunter Falco aus Mexico, Herrn Chea dem China-Imbiss-Besitzer, Nazim der pakistanische Atomwissenschaftler, der jetzt Bus fährt, und Mr Spit, einem alten schwarzen Zuhälter. Vlad und Joska - die beiden liebenswerten Chaoten - wollen viel Geld verdienen und schöne Frauen treffen. Und um dieses Ziel zu erreichen kommen sie auf die haarsträubendsten Ideen. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten geraten die beiden in jede Menge Schwierigkeiten und Abenteuer und schlittern von einer lustigen Situation in die nächste.
Der anamorphe Transfer besitzt das Bildformat 1,78:1. Die Bildqualität ist für einen neuen, animierten Zeichentrickfilm sehr gut. Konturen werden klar gezeichnet; da der Zeichenstil aber eher flächig gewählt wurde, sind nicht besonders viele Details zu sehen. Die, die es aber gibt, werden sauber herausgearbeitet. An der Farbgebung gibt es nichts meckern. Die Töne erscheinen sehr satt und bestens wiedergegeben. Schmutz oder Defekte gibt es auf der Vorlage keine. Beim Sound hat man die Wahl zwischen einer durchaus gelungenen deutschen Synchronisation in Dolby Digital 5.1 sowie dem englischen Original in Dolby Digital 2.0 (Stereo). Letzter wurde extrem laut abgemischt und diente anscheinend als Vorlage für den Sechskanalmix der deutschen Fassung. Denn von hinten kommen nur leise Stereogeräusche, die von der Front nach hinten kopiert wurden. Tiefenbass oder Effekte sind nicht zu erwarten bei dieser Art Film. Dafür klingen die Dialoge absolut perfekt und sind in beiden Sprachen bestens verständlich. Optional werden deutsche Untertitel angeboten. Zusätzlich findet man noch ein Musikvideo sowie eine Bildergalerie auf der Scheibe.
Gabor Csupo ist eigentlich bekannt als Regisseur von DIE BRÜCKE NACH TERABITHIA. Mit IMMIGRANTS - L.A. DOLCE VITA schuf er 2008 einen kleinen Zeichentrickfilm über zwei osteuropäische Einwanderer, der aus Sicht von diesen den American Way of Life auf die Schippe nimmt. Der Film schwankt zwischen Moralkeule und Humor, alles wird jedoch immer mit mindestens einem Augenzwinkern versehen. Die beiden Hauptfiguren Vlad und Joska sind zwei typische, klischeebeladene Osteuropäer, die am liebsten dem Wodka frönen, mit starkem Akzent sprechen und sich in Amerika die Lösung aller Probleme erhoffen. Schnell stellen sich dem Duo aber die alltäglichen Probleme eines illegalen Einwanderers in den Weg: Wie kommt man an einen Job, wie wird man in der Gesellschaft als Einwanderer akzeptiert sowie integriert. Das Ende ist dann umso ironischer, aber auch etwas bitter. Die Art der Animation wirkt etwas steril, was aber wahrscheinlich dem geringen Budget geschuldet ist. Als Sprecher in der Originalfassung ist als Joska übrigens Hank Azaria zu hören, der bei DIE SIMPSONS Chief Wiggum spricht. Eric McCormack aus WILL & GRACE spricht Vlad. Insgesamt ein kurzweiliger und spaßiger Film, der als absoluter Geheimtipp empfohlen werden kann. |